Vereinschronik

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es erstes instrumentales Leben in Grünwettwersbach.

1812 ist in den alten Protokollbüchern der Kirche von „Musicanten, die in den Wirtshäusern zum Tanze aufspielen“ die Rede.

7. Mai 1871 – In den Rechnungsbüchern der Gemeinde und im Protokollbuch der Kirche war zu lesen, dass bei einer Feier anlässlich des Friedensschlusses zwischen Deutschland und Frankreich die „Blechmusik einen Choral und ein Vaterlandslied intonierte“. Als Musiker genannt wurden die Herren Rothfuß, Ferdinand Ruff (senior u. junior), Valentin Ruff, Karl Leopold Ruff sowie Wilhelm Löffler und Karl Schäfer.

Um die Jahrhundertwende entstand die „August-Friebolin-Kapelle“ und die „Karl-Preiß-Kapelle“.

1909 – Es kam noch ein Streichorchester dazu.

1912 – Nach erfolgreichen Bestrebungen die drei Kapellen zusammenzuführen, wurde der Musikverein „Harmonie“ gegründet. Die Mitgliederzahl wuchs stetig an, doch der 1. Weltkrieg stoppte diese Aufwärtsentwicklung.

1918 – Aus dem Krieg heimkehrende Musiker bauten mit Unterstützung des Dirigenten Oskar Münchgesang sen. aus Wolfartsweier den Verein wieder auf.

1919 – Im Februar nahm die frühere Verwaltung ihre Tätigkeit wieder auf. Im Herbst führten Meinungsverschiedenheiten dazu, dass sich die früheren Mitglieder des Streichorchesters vom Musikverein „Harmonie“ wieder trennten und

1920 – den Instrumental-Musikverein Grünwettersbach gründeten, dessen 1. Vorstand Emil Kögel wurde. Als Dirigent fungierte Gustav Ostermeier aus Durlach. Zu den ersten Musikern zählten im Gründungsjahr Friedrich Fröhlich, Friedrich Schäfer, Gottfried Müller, Ferdinand Eiermann, Karl Freiburger, Franz Becker, Arthur Egen und Emil Müller.

 

Die Blaskapelle 1924 mit Dirigent Rudolf Hartmann.
Die Blaskapelle mit Festdamen bei der Lyraweihe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1924 – Das Nebeneinander der Vereine „Harmonie“ und „Instrumental“ war für den kleinen Ort schwierig. Fusionsverhandlungen, die vom damaligen Bürgermeister J. Lehmann angeregt wurden, brachten den Zusammenschluss im „Instrumental-Musikverein„, dessen Blaskapelle nun 30 Mann aufwies. Dirigent war Gustav Ostermeier aus Durlach.

1925 – Dirigent Rudolf Hartmann aus Karlsruhe übernahm die Blaskapelle, wurde aber im selben Jahr noch von Oskar Münchgesang aus Wolfartsweier abgelöst, der die aufstrebende Blaskapelle über 30 Jahre leitete.

1939 – 1945 war während des 2. Weltkrieges eine erzwungene Ruhepause. Die kurz davor ins Leben gerufene Schülerkapelle fristete daher nur ein kurzes Dasein.

1945 – Dank der Bemühungen von Valentin Link lebte die Musiktätigkeit nach dem Kriege mit anfangs 5 Mann wieder auf. Nach und nach kehrten weitere Musiker aus der Kriegsgefangenschaft wieder heim und verstärkten die Blaskapelle.

1948 – Am 22. August war die Neugründung des „Instrumental-Musivereins Grünwettersbach“. 1. Vorstand wurde Bernhard Freiburger. Die Kapelle setzte sich nun aus 11 Musikern zusammen, dazu gehörten dem Verein noch 9 weitere tragende Mitglieder an.

1949 – Im Januar konnte die inzwischen auf 16 Musiker angewachsene Kapelle unter Leitung von Oskar Münchgesang sen. ihr erstes Konzert nach dem Kriege geben.

1950 – Oskar Münchgesang junior gründete innerhalb des Musikvereins einen Akkordeonring. Erster Auftritt war beim 30-jährigen Stiftungsfest, bei dem auch erfolgreich Nachwuchswerbung betrieben wurde. Besondere Verdienste um die Musikalische Zukunft des Vereines erwarb sich dabei, auch für die nächsten Jahrzehnte, Julius Supper.

1952 – Aus dem Akkordeonring wurde ein Streichorchester, ebenfalls unter der Leitung von Oskar Münchgesang junior. Auch eine neue Schülerkapelle wird gegründet.

 

Das Streichorchester 1954
Das Blasorchester 1954

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1954 – In der ersten Generalversammlung nach dem großen Gruppenmusikfest der Gruppe „Albtal“ im Juli, stellte Bernhard Freiburger sein Amt als 1.Vorsitzender zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde für 12 Jahre Otto Hutmacher.

1957 – Eine neue Schülerkapelle wird gegründet.

1958 – In einem Abschiedskonzert im April übergab der bis dahin als Dirigent der Blaskapelle tätige Oskar Münchgesang sen. im 71. Lebensjahr den Dirigentenstab an seinen als Nachfolger bestimmten Sohn Oskar Münchgesang junior, der als bisheriger Leiter des Streichorchesters nun auch noch das Blasorchester übernahm.

1962 – Gründung einer neuen Schülerkapelle. Bei der Winterfeier im Lammsaal wurde mit großem Erfolg die Operette „Im weißen Rössl“ aufgeführt. Auch außerhalb Grünwettersbachs war man in den 60er Jahren z.B. mit „Der Vetter aus Dingsda“ oder „Charleys Tante“ sehr erfolgreich.

1964 – 1. Musikfest mit großem Festzelt auf dem neu entstandenen Festplatz zwischen Grünwettersbach und Palmbach.

1965 – Gründung einer neuen Schülerkapelle. Neben Oskar Münchgesang war es vor allem Julius Supper, der sich um den Musikernachwuchs verdient machte.

1966 – Otto Hutmacher übergab sein Amt an Anton Hunzelmann, der somit neuer 1.Vorsitzender bis ins Jubiläumsjahr 1970 war. Der traditionelle Maiausmarsch am 2. Sonntag im Mai hatte zum ersten Mal den „Wilhelmsplatz“ zum Ziel. Gerhard Münchgesang übernahm das Schülerorchester.

 

Die Blaskapelle 1970 bei der Jubiläumsfeier

 

1970 – Zu einem Großereignis wurde das drei Tage dauernde 50-jährige Jubiläumsfest, an dem zahlreiche Musikkapellen, darunter auch der Musikverein „Fanfare St. Cecilia“ aus Holland, teilnahmen. Dieses Fest war gleichzeitig verbunden mit dem 150-jährigen Bestehen der Volksmusik in Grünwettersbach. Zusammen mit dem Gesangverein Sängerhain und der Freiwilligen Feuerwehr wurde (unter maßgeblicher Regie des IMV) beim Festplatz die Festhütte gebaut. Neuer Termin für die Winterkonzerte ist nun der Vorabend des 1. Advent, nicht mehr Dreikönig.

1971 – Im Rahmen des Sommerfestes wurde dem Verein für über 150 Jahre Volksmusik in Grünwettersbach die „Pro Musica“ Plakette mit Urkunde von Oberregierungsrat Dr. Bernhard Ditteney überreicht. Julius Supper wurde neuer Leiter des Jugendorchesters.

1972 – Oskar Münchgesang, der das Blasorchester 14 Jahre dirigierte, gab zu Jahresbeginn die Leitung ab. Sein Nachfolger wurde Eugen Schiel aus Karlsruhe. Anton Hunzelmann übergab sein Amt als 1. Vorsitzender des Vereins an Werner Steinbrunn, der das Amt 24 Jahre ausübte.

1973 – Erfolgreiche Teilnahme des Jugendorchesters beim Kritikspielen in Weingarten unter Leitung von Julius Supper. Erstmals konnte das Winterkonzert in der Aula der Carl-Benz-Schule (heute Heinz-Barth-Schule) stattfinden.

1974 – Julius Supper aus Grünwettersbach übernahm von August Jock die Leitung des Streichorchesters.

1977 – Neuer Dirigent des Blasorchesters wurde Anton Jubl, Musiker am Bad. Staatstheater und wohnhaft in Grünwettersbach.

1978 – Beim Jugendkritikspielen in Forst der Schülerkapelle nahmen zusätzlich 5 Jugendliche an dem Solistenwettbewerb der Stufe „schwer“ teil mit vorzüglicher Benotung ihrer Leistung.

1980 – Im Juni wurde auf dem Festplatz Grünwettersbach das 1. Bezirksmusikfest der Gruppe Karlsruhe-Stadt, in Verbindung mit dem 60-jährigen Vereinsubiläum, ausgetragen. Als die „Fidelen 10“ gründeten 10 junge Musiker eine Musikgruppe, die sich immer wieder zu bestimmten Anlässen zusammenfindet und für musikalische Stimmung sorgt.

1982 – Das Blasorchester nahm im Rahmen der Städtepartnerschaft Karlsruhe-Nancy am „Internationalen Musikfestival“ im französischen Nancy teil.

 

Das Blasorchester 1982 vor der evangelischen Kirche
Die Blaskapelle 1981 beim historischen Umzug des Gesangverein Sängerhain

 

 

 

 

 

 

 

 

1988 – Erster Besuch bei der 100-Jahr Feier der Musikgesellschaft Gals / Schweiz. Daraus entwickelte sich eine fortwährende Freundschaft sowohl zwischen den beiden Orchestern als auch den Musikern und deren Familien. Die gegenseitigen musikalischen Besuche finden in unregelmäßigen Abständen statt. Sie werden ergänzt durch regelmäßige Besuche kleinerer Delegationen bei Konzerten.

Die MG Gals 1989 beim Umzug zum Festplatz

1989Norbert Voll aus Heidelberg, Musiker beim SWR-Sinfonieorchester, wurde neuer musikalischer Leiter. Erster Besuch der Musikgesellschaft Gals in Grünwettersbach.

1990 – Im Mai wurde das 70-jährige Jubiläum, in Verbindung mit dem 6.Bezirksmusikfest des Bezirks Karlsruhe-Stadt, gefeiert.

1991 – Dirigent Norbert Voll ging – für weitere 2 Jahre wurde Ulrich Moormann, Gesangsstudent in Karlsruhe, neuer Dirigent des Blasorchesters.

1992 – In den Jahren 1991/92 konnte sich der Musikverein, zusammen mit dem Gesangverein Sängerhain, ein neues Domizil für die Vereinsarbeit schaffen. Aus dem seit den 70-er Jahren genutzten Probenlokal „Auswärtigenraum“ der Heinz-Barth-Schule (damals noch Carl-Benz-Schule) wurde durch ehrenamtlichen Einsatz der Musiker und Sänger in Eigenarbeit ein gemeinsamer Probenraum mit getrennten Gruppenräumen für die beiden Vereine. Als Name wurde „Kulturtreff“ ausgewählt. Die Belegungsrechte für den Probenraum wurden tagweise aufgeteilt.

Erstmals geht das Blasorchester als Vorbereitung für das Winterkonzert Mitte November in ein Probenwochenende, das danach jedes Jahr Mitte November in Strümpfelbrunn (mit wenigen Ausnahmen) stattfindet.

1993 – Neuer Dirigent des Blasorchesters wurde für die nächsten 12 Jahre der aus den eigenen Reihen des Vereins kommende Dietmar Schulze, der auch etliche Jahre stellvertretender Verbandsdirigent des Blasmusikverbandes Karlsruhe war.

1994 – Erstmals führte der IMV beim Musikfest mit großem Erfolg am Montagabend eine Live-Hitparade durch. Dabei werden ca. 15 Hits und Evergreens, von Volksmusik bis Popmusik, von aktiven Orchestermitgliedern mit Live-Gesang dargeboten. Ins Leben gerufen und anfänglich betreut von Dietmar Schulze ist diese Hitparade bis heute ein wahrer Publikumsmagnet.

1995 – Dietmar Schulze gründet eine eigene Musikschule, in der er Kinder über Melodikakurse an Orchesterinstrumente heranführt. Als Dirigent von Anfängerorchester, Schülerorchester und Jugendorchester ist er somit für die gesamte musikalische Jugendarbeit zuständig.

 

Das Blasorchester bei einem Auftritt im Jahre 1989

 

1996 – Nach 24 Jahren gab Werner Steinbrunn das Amt des 1. Vorsitzenden ab und wurde wegen seiner großen Verdienste für den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Gerald Kaminski. Das Streichorchester musste wegen Nachwuchsmangel aufgelöst werden – es ging praktisch über in die „Camerata Instrumentale“, eine Gruppe von ca. 10 engagierten Musikern des Blasorchesters, die auch häufig Jubilaren bei gewünschter kleinerer Besetzung das ihnen zustehende Ständchen spielen. Initiator und deren musikalischer Leiter war Julius Supper. Dietmar Schulze erzielte mit dem Jugendorchester beim Wertungsspielen in Malsch einen „1.Rang mit Belobigung“.

1997 – Beim Wertungsspielen im Karlsruher Konzerthaus erreichte das Blasorchester unter Dietmar Schulze die Wertung „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

2002 – Nach dem Frühjahrskonzert übergab Dietmar Schulze die Leitung des Blasorchesters für zwei Jahre an Alexander Weber, Gesangsstudent der Musikhochschule Karlsruhe.

2004 – Seine Nachfolge für das Winterkonzert übernahm Vizedirigent Christian Karbiner.

 

Das Blasorchester im Jahre 2004

 

2005 – Nach dessen Ausscheiden übernahm Vizedirigent Lars Kaminski die Orchesterleitung. Als neuer Orchesterleiter konnte ab September Thomas Heinzl, Berufsmusiker beim damals in Karlsruhe stationierten Luftwaffenmusikkorps 2 der Bundeswehr, gewonnen werden

 

Das Blasorchester im Jahre 2007 mit unserem Dirigenten Thomas Heinzl

 

2008 – Erstes Musikfest auf dem neuen Festplatz. Der bisherige Festplatz zwischen Grünwettersbach und Palmbach, auf dem für das jährlich stattfindende Musikfest ein großes Festzelt aufgestellt wird, musste zwecks Erstellung einer Seniorenresidenz auf das Schulgelände der Heinz-Barth-Schule verlegt werden. Dadurch wurde die Räumung der Festhütte notwendig, in der das Inventar für das Festzelt usw untergebracht war. Zunächst konnte Übergangsweise das Alte Feuerwehrhaus in Palmbach genutzt werden, nach dem Fest mussten wir auch dort wieder weichen und fanden „Im Rodel“ in einer Scheune ein weiteres Übergangsdomizil.

Julius Supper übergab sein Amt als Leiter der „Camerata Instrumentale“ an Gerd Puritscher.

2012 – Nach 16 Jahren als 1. Vorsitzender übergab Gerald Kaminski sein Amt an Roland Tomczyk, der für weitere 4 Jahre die Geschicke des Vereins leitete. Für seine Verdienste wurde Gerald Kaminski vorzeitig die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

2013 – Das Luftwaffenmusikkorps 2 der Bundeswehr konnte kurz vor seiner Auflösung für ein Benefizkonzert in der Sporthalle Wettersbach gewonnen werden. Zwecks Einrichtung eines kath. Kindergartens musste der Kulturtreff umziehen. Im gleichen Gebäude wurde zuvor für gleichwertigen Ersatz gesorgt, der Eingang ist nun auf der Rückseite beim Festplatz. Für das Festzeltinventar konnten zwei Garagen erworben werden, die neben dem Kulturtreff auf dem Bolzplatz aufgestellt werden durften. Dies wurde notwendig, weil die „Rodelscheune“ (siehe 2008) wegen Eigenbedarf geräumt werden musste.

2016 – Dietmar Schulze beendete seine erfolgreiche Zeit als Dirigent von Schüler- und Jugendorchester und übergibt den Dirigentenstab an Stefan Mußler aus KA-Daxlanden. Er wird aber weiterhin durch Melodikakurse in seiner Musikschule für musikalischen Nachwuchs sorgen.

Noch vor der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, die wegen Satzungsänderung um ein Jahr verschoben werden musste, erklärte der 1.Vorsitzende Roland Tomczyk während der Musikprobe am 18.April öffentlich seinen Rücktritt. In der Übergangszeit führte sein Stellvertreter Michael Schulze die Amtsgeschäfte weiter.

2017 – Nach den Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung wird der Verein nun von drei Vorsitzenden geleitet: Martin Plate (Sprecher), Michael Schulze und Michael Blombach. Die einzelnen Zuständigkeiten werden durch eine Geschäftsordnung geregelt. Michael Blombach hat dabei die Funktion des bisherigen Musikervorstandes.