Per aspera ad astra – Auf rauhen Pfaden zu den Sternen

Das IMV-Blasorchester begibt sich musikalisch zu den Sternen.

Am Samstag vor dem ersten Advent fand das diesjährige Concerto Finale des IMV statt. Den Konzertabend in der gut besuchten Turnhalle gestalteten das Schüler- und Jugendorchester und das IMV-Blasorchester gemeinsam.

Es war das erste Konzert der beiden Nachwuchsorchester unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Stefan Mussler. Durch das Programm der Jugend führte Angelika Plate. Fünf Stücke aus der Filmmusik hatte der Dirigent ausgewählt.
Gemeinsam präsentierte das Schüler- und Jugendorchester zum Auftakt Jurassic Park. Eine Filmmusik, die die Geschehnisse widerspiegelt, wenn Dinosaurier, die von Menschen aus urzeitlicher DNA geschaffen wurden, außer Kontrolle geraten.
Das zweite Stück, Chariots Of Fire, erzählt die Geschichte zweier Sportler, die für ihre Visionen und ihren Erfolg hart kämpfen müssen.
Um Liebe zur Natur, um Wildpferde und eine Familientragödie geht es im dritten Film The Man from the Snowy River. Ein breites Spektrum an Eindrücken, Rhythmen und so manche Herausforderung für unsere jungen Musiker wurden hier unserem Publikum geboten, das sich mit einem riesen Applaus bedankte.

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Das Schüler- und Jugendorchester des IMV unter der Leitung seines Dirigenten Stefan Mussler

Anschließend folgte das Jugendorchester alleine mit dem Stück Carpe Diem. Unser Publikum wurde hier in den Film „Der Club der toten Dichter“ entführt und ihm wurde das Leitthema des Films, sich als junger Mensch in seinen Gedanken frei entfalten zu können, seinen eigenen Weg zu gehen und sich selbst zu entdecken, näher gebracht. Der große Applaus danach zeigte unseren Jungmusikern, dass sie eine tolle Leistung präsentiert haben.
Der Chart-Hit der Gruppe Coldplay Viva la Vida  beendete die Aufführungen unserer Jugend mit viel Rhythmik und Schwung. Das Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus und zeigte hiermit unseren Aktiven, dass sich die vielen Probenstunden gelohnt haben.
Angelika Plate überreichte den Kindern und ihrem Dirigenten Stefan Mussler eine Aufmerksamkeit als kleine Geste für die geleistete Arbeit und gratulierte zu dem tollen Erfolg.
Die eingeforderte Zugabe gab es dann am Ende des Konzertes gemeinsam mit dem IMV-Orchester.

Mit einem Rätsel starteten Anika Freiburger und Michael Schulze ihre Moderation zu den Konzertstücken des IMV-Blasorchesters.
Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Zum Dritten: Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr.
Es bedurfte nicht viel, um den Titel des ersten Stückes zu erfahren. Mit 3 Nüsse für Aschenbrödel nahm das Konzert unter der Leitung von Thomas Heinzl seinen weiteren Lauf. Zarte Töne im Thema zur Eröffnung der Märchenzählung, schroffe und schräge Akkorde zur Charakterisierung der bösen Schwiegermutter, typische Ballmusik mit Blockflöten und Landsknechttrommel, all das versetzte die Zuhörer in den Filmklassiker, der wie alle Jahre auch in der jetzigen Weihnachtszeit wieder die „guten Stuben“ füllt.

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Das IMV Blasorchester unter der Leitung von Thomas Heinzl

Ein weiteres Märchen erzählt von Dornröschen, welches Peter Il. Tschaikowski zu einem der populärsten Ballette gemacht hat. Es ist der berühmte Walzer aus dem ersten Akt, in dem die junge Prinzessin Aurora ihren 16. Geburtstag feiert und dann, sich an einer Spindel stechend, in einen 100 jährigen Schlaf fällt. Mit diesem schwungvollen Walzer wären viele gerne in die Pause getanzt, wenn nicht zahlreiche und langjährige Mitglieder zu ehren gewesen wären.

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Für 10 und 30 Jahre aktives Musizieren wurden geehrt (v.l.n.r): Luisa Schulze, Luisa Plate, Natalie Schulze, Cynthia Schyma, Pascal Blombach (alle 10 Jahre), Beatrix Raviol, Lars Kaminsik, Thorsten Eschbach (alle 30 Jahre).

Der Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe, Michael Weber, war extra zu uns gekommen, um die Ehrungen des BVK für 10 und 30 Jahre aktives Musizieren und die unserer obersten Dachorganisation, der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, für 60 und 70 Jahre aktives Musizieren durchzuführen.
Die Ehrennadel in Bronze für 10 Jahre erhielten Pascal Blombach, Luisa Plate, Luisa Schulze, Natalie, Schulze und Cynthia Schyma. Die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre  wurde Thorsten Eschbach, Lars Kaminski und Beatrix Raviol verliehen.

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Für 60 und 70 Jahre aktives Musizieren wurden drei verdiente Musiker unseres Vereines geehrt (v.l.n.r): Julius Supper für 70 Jahre, 2. Vorstand Michael Schulze, Helmuth Schneider, Kurt Steinbrunn (jeweils 60 Jahre).

 

 

 

Für 60 Jahre aktives Musizieren im Verein bekamen unser Tenorhornist Helmuth Schneider und unser Tubist Werner Steinbrunn die goldene Ehrennadel mit Kranz, Diamant, Jahreszahl und Ehrenbrief verliehen.
Diese Ehrungen sind schon recht selten und die zu Ehrenden verdienen den vollsten Respekt für ihre Beständigkeit und Leistung. An diesem Abend konnte Michael Weber sogar noch eine weitere Ehrung durchführen, die noch seltener vorkommt. Für 70 Jahre aktives Musizieren konnte unser Musikerkollege Julius Supper seine wohlverdiente Ehrung entgegennehmen, was vom gesamten Orchester mit stehendem Applaus gewürdigt wurde. Julius hat in all den Jahren nicht nur selbst musiziert, er hat auch viele Kinder und Jugendliche ausgebildet und an die Musik herangeführt. Zudem baute er auch selbst an eigenen Instrumenten.

Nach den Ehrungen unserer Dachorganisationen führte der Verein noch eigene Ehrungen für langjährige passive Zugehörigkeit zum Verein durch. Zu Ehrenmitglieder wurden an diesem Abend Erwin Liebig, Gottfried Link, Klaus Puritscher, Joachim Rabold und Gerhard von Blitterdorf ernannt.

Wir gratulieren allen zu Ehrenden dieses Abends und sagen Danke für die langjährige aktive bzw. passive Treue zum Verein.

Nach der Pause verließen wir die Märchenwelt und begaben uns auf eine große Reise ins Universum. Seit sich die Menschheit mit dem Fliegen beschäftigte, war auch der Wunsch groß, den Mond zu erreichen. Dieses Thema griff Paul Lincke auf und schuf mit Frau Luna eine burleske Operette, in welcher der Protagonist – wenn auch offensichtlich im Traum – eine Ballonfahrt zum Mond unternimmt. Mit der Ouvertüre zu Frau Luna begann der zweite Konzertteil.

90 Jahre später in den 80er Jahren bescherte uns Hollywood die Trilogie Zurück in die Zukunft, in welcher Marty McFly und sein väterlicher Freund Doc Brown ihre Zeitmaschine ausprobieren und mehrere Reisen ins Jahr 1955 bzw. 2015 unternehmen. Die Filmmusik aus dem ersten Teil führte uns nochmals die Sequenzen der spannenden Rückkehr im DeLorean ins Jahr 1985 vor Augen.

Ein paar Jahre früher – 1977 – trat mit George Lucas und John Williams ein Erfolgsduo auf die Filmbühne, die ein Filmepos geschaffen haben, dessen aktuell achter Teil gerade in den Kinos gezeigt wird. „Möge die Macht mit dir sein“ sagte einst Obi-Wan Kenobi, unsere Musiker dagegen: „Schaffen wir das?“ Dies stand außer Frage! Star Wars war zwar für viele eine große Herausforderung, aber es gelang uns, diese grandiose Filmmusik zu erarbeiten! Es ist der nicht einfache kompositorische Stil, welcher sich oft an Wagner orientiert, und das Vorbild der symphonischen Filmmusik Williams,  welches das Arrangement in der Erarbeitung so schwierig macht. Die Aufführung des Blasorchesters wurde am Konzert dann durch einige Mitglieder des Schülerorchesters unterstützt, die die Herausforderung annahmen und das Werk szenisch begleiteten. Mit Hilfe von R2D2 und C3PO gelang es den kleinen „Jedi-Rittern“ Darth Vader zu besiegen, Prinzessin Leia zu befreien und die gute Seite der Macht zu stärken. Lang anhaltender Applaus belohnte alle mitwirkenden Musiker und Kinder.

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Kinder des Schülerorchesters inszenieren Teile aus Star Wars, passend zur gleichnamigen Filmusik von John Williams.

Das Erarbeiten dieses Konzertes war kein bequemer Weg. Daher passte der Titel des Marsches Per aspera ad Astra, der das Konzert abrundete, als Motto für unser Concerto Finale sehr gut. Alles ist möglich, wenn man nur an die Sache glaubt. Man muss nur den Mut haben, neue Wege auszuprobieren und nicht gleich sagen, dass es nicht geht. So ist es mit den Entdeckungen im Weltall und der Musik im Laienorchester. Deshalb an dieser Stelle vielen Dank an die Musiker und Musikerinnen, dass sie sich dieser Herausforderung gestellt und einen großen Teil zum Gelingen des Konzertes beigetragen haben.

Die Zuhörer wurden für ihren lang anhaltenden Applaus am Ende mit zwei Zugaben belohnt. Für diese Stücke aus Musicals der 50er Jahre standen uns nochmals die Mitglieder des Jugendorchesters zur Seite. In Do-Re-Mi spielt Richard Rodgers mit den Tönen der C-Dur Tonleiter, welches deshalb aber nicht weniger leicht zu spielen ist. So in Love aus „Kiss me Kate“ war für viele ein letzter Ohrwurm auf dem Weg nach Hause. Gemeinsam beendeten wir mit diesen Zugaben das Konzert zum Jahresende 2016. Nicht aber ohne darauf hingewiesen zu haben, dass wir im Frühjahr 2017 einen Teil des Konzertes den aktuell gespielten Musicals auf Deutschlands Bühnen widmen werden.

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Jugend- und Blasorchester stehen für die Zugaben gemeinsam auf der Bühne

Am Ende des Konzertabende bedankten sich die Moderatoren bei allen auf und hinter der Bühne, die zum Gelingen des Konzertes beigetragen haben, allen voran natürlich bei unserem Dirigenten Thomas Heinzl und seiner Frau und bei Jugenddirigent Stefan Mussler.

Nach dem Konzert wurde die Turnhalle von vielen fleißigen Helfern in Windeseile in eine gemütliche „Schankstube“ verwandelt, in der man bei leckeren Spezialitäten aus der IMV-Küche und guten Gesprächen den Abend ausklingen lassen konnte.

Auf diesem Weg möchten wir uns bei allen bedanken, die den Abend zu einem Erfolg haben werden lassen. Danke an

  • Unsere Nachwuchsmusiker und -musikerinnen des Schüler- und Jugendorchesters, ihren Dirigenten Stefan Mussler und die Jugendleiterin Angelika Plate
  • Unsere aktiven  Musiker und Musikerinnen des Blasorchesters und ihren Dirigenten Thomas Heinzl
  • Die fleißigen Helfer an der Technik, an der Kamera, in der Küche, beim Auf-, Um- und Abbau.
  • Die vielen Sponsoren unserer beiden Tombolas.

Ohne so viele helfende Hände wäre ein solcher Abend nicht möglich.

 

Fotos: Petra Köhler-Knopp